Montag, 21. März 2016


Employer Branding oder
Wodurch wird es für jemanden interessant, genau in Ihrem Team zu arbeiten?

Ist die Sorge für die Attraktivität des Arbeitsplatzes die Aufgabe des Arbeitgebers, der Menschen „da oben“ oder kann jeder in seinem Bereich dazu beitragen?
Gilt, was für die gesamte Organisation gilt, auch für den eigenen Bereich?
 

 

„Wo arbeitest du denn eigentlich?“
 
Diese Frage kennt jeder, spätestens nach ein paar Minuten Small Talk mit einer fremden Person wird diese Frage gestellt. Die Antwort ist wichtig für Unternehmen - schließlich entsteht eine allgemeine Meinung auch durch Mundpropaganda.
Je positiver ein Mitarbeiter über das was und wo er es tut, spricht, desto besser wird das „Image“ nach außen. Aber auch die Mitarbeiter selber werden einen Arbeitsplatz, an dem sie sich wohlfühlen und der auch von außen positives Feedback bringt, nicht freiwillig verlassen. Das gilt sehr wohl auch für die Führungskräfte in einer Organisation.
Bei einem attraktiven Arbeitgeber oder Arbeitsbereich zeichnen sich also  gleich zwei Trends ab:
  • Es gibt stets genügend Bewerber, die dort arbeiten wollen
  • Es gibt gleichzeitig eine geringe Fluktuation
 
Das spart Geld, Zeit und sorgt für ein gutes Arbeitsklima.
Die Situation derzeit ...
Das Gesundheitswesen erlebt seit Jahrzenten tiefgreifende Veränderungen. Von Arbeitnehmern wird erwartet, dass sie die Reformen und die damit einhergehende Dynamik mittragen. Da das Gesundheitssystem von politischer Seite ständig unter Kritik und einem Veränderungsdruck steht, ändert sich auch die persönliche Situation von Arbeitnehmern. Wenn Mitarbeiter im Gesundheitsbereich  über ihre Arbeit sprechen, schwingt oft eine hohe Unzufriedenheit  mit. Neben ständigen Änderungen von Vorgaben und Verordnungen müssen sie auch noch so manche andere Verschlechterungen in Kauf nehmen. Dabei ist das Gesundheitswesen nur ein Paradebeispiel für die wachsenden Anforderungen des beschleunigten Arbeitslebens, ein Trend, der in vielen Branchen das Arbeitsklima maßgeblich prägt.

Die Lösung?
Natürlich gibt es auch eine andere Seite, nämlich diejenige, die dafür sorgt, dass sich viele junge Menschen für einen Gesundheitsberuf entscheiden. Und das ist ein wichtiger Punkt: Angehende Medizinstudenten beispielsweise beziehen über 90% der Informationen über ihren späteren Beruf aus Gesprächen mit bereits arbeitenden Ärzten. Knapp 40% informieren sich auf den einschlägigen Internetseiten von Krankenhäusern über die möglichen Berufsfelder. Diese Quote spricht für sich: Ein maßgeblicher Grund für den Berufswunsch Arzt ist ein nach außen kommuniziertes positives Image.

Doch wie werden wir attraktiv?  Eine Antwort darauf lautet: Employer Branding
Ein Modewort? Eine sinnvolle Strategie? 
Ziel dabei ist es, eine Arbeitgebermarke zu erschaffen, also einfach gesagt, die Besonderheiten eines Unternehmens verstärkt zu kommunizieren. Diese Arbeitgebermarke entsteht durch  sogenannte Markenbotschafter. Es gilt also, die eigenen Mitarbeiter zu gewinnen, um ein positives Bild nach innen und außen zu tragen.
Dabei wird Employer Branding als Prozess betrachtet, der sich auf kontinuierlicher Kommunikation, Feedback und stetiger Weiterentwicklung gründet. Die Strategien bei Employer Branding sollten auf das Unternehmen individuell abgestimmt sein und sowohl zur Firmenphilosophie als auch zum Kommunikationsstil passen.
Wo kommt Employer Branding beispielsweise zum Tragen?
  • Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven
  • Fort- und Weiterbildungsangebote
  • Arbeitszeitregelung
  • Gehaltsstruktur
  • Bewerbungsprozesse 

Am Anfang steht die Arbeitgebermarke
Bewerbungen: Employer Branding setzt schon direkt am Beginn an - nämlich beim Bewerbungsprozess.  Dabei sollte bei Online Bewerbungen ein benutzerfreundliches Vorgehen (Usability und Barrierefreiheit) garantiert sein und der  Auswahlprozess transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. So wird verhindert, dass abgelehnte Bewerber sich später negativ über das Unternehmen äußern.

Ehrlichkeit:
Es geht nicht darum, die Dinge kurzfristig schönzureden und dann wieder in den Alltagstrott zu verfallen. Damit ein authentisches Bild vom  Unternehmen sichtbar wird, ist es wichtig zu klären, was die Stärken des Unternehmens sind und sich dabei auch nur auf die tatsächlichen Stärken zu beziehen. Die wichtigsten Fragen hierfür lauten:
  • Was macht uns zu einem gefragten Unternehmen?
  • Warum möchten Menschen bei uns arbeiten? Was können wir bieten?
  • Erreichen wir auch diejenigen, die noch nicht bei uns arbeiten?

Markenkommunikation:
Die Kommunikation sollte transparent und kontinuierlich sein und vor allem die Zielgruppe erreichen. Das  heißt konkret, diese über entsprechende  Kanäle anzusprechen, ein internes Netzwerk zu errichten und auch öffentlich an Rankings teilzunehmen. Dabei ist es wichtig, nicht nur selber Menschen anzusprechen, sondern auch die Mitarbeiter zu Markenbotschaftern werden zu lassen und einen gegenseitigen Austausch zu ermöglichen.

Erfolge prüfen:
Ein guter Indikator für eine erfolgreiche Arbeitgebermarke ist die Quote der Initiativbewerbungen. Damit wird deutlich, dass Bewerber ohne Aussicht auf eine konkrete Stelle eine unter Umständen  aufwendige Bewerbung auf sich nehmen. Ein weiterer Orientierungspunkt ist die Anzahl der Bewerbungen für Ausbildungsplätze oder Praktika - denn auch diese Bewerber können die späteren Top Talents einer Firma bilden.

Langfristig investieren und profitieren
Employer Branding wird also auch in Zukunft für viele Branchen eine wichtige Rolle spielen. Um junge Menschen für einen Beruf oder ein Unternehmen zu gewinnen, braucht es ein positives Image. Da Jugendlichen heute viel mehr Möglichkeiten und Türen für die berufliche Entwicklung offen stehen, ist es wichtig, dass auch die klassischen Berufsstände lernen, sich zu vermarkten, um die zukünftigen Top Talents gezielt anzusprechen. Durch erfolgreiches Employer Branding lässt sich das Bild eines Unternehmens ganz neu zeichnen und durch entsprechende Kommunikationsmethoden auch die Zufriedenheit von Mitarbeitern steigern. Von Employer Branding profitieren alle Seiten.
 
 
Warum also nicht gleich damit beginnen? – Vielleicht schon einmal im eigenen Bereich?
Für die einfachere Lesbarkeit haben wir nur die männliche Form gewählt, es gelten alle Bezeichnungen für Frauen und für Männer gleichermaßen.

Literatur und Quellen auf Anfrage
Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur und Markenwerte analysieren möchten oder die Positionierung der Arbeitgebermarke herausarbeiten möchten, kontaktieren Sie uns einfach unter +43/1/4091833 oder office@healthcc.at.

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